[1137] Demnach, im 1608. Jahre die Erbare Tugendsahme frau Barbara
des Ehrwirdigen vnd Wolgelehrten herrn Johanne Kaseco Pfarh(errn)
zu Wederaw ehliche geliebte haußwirttin (seligen) durch
den zeitlichen Todt, ehe sie sich mit ihrem Jztgedachten herrn
vorerbet, sehliglichen abgefod von dem Allmechtig(en) Gott abge(fordert)
Alß hat derselben frauen herr Vatter, der auch Ehrwirdige vnd
Wolgelehrte herr Georg Auersbach, Pfarherr zur Ölssen, sich ih(rer)
Erbschafft, so sie von ihrem Mutterlichen Theil zugewarten ge(habt)
gentzlich(en) wie billich angemasset, vnd hat sich domalß im obigen Jahr(e)
alß der mehrerwehnte herr Pfarherr zur Ölsß alß der Vater
zu Martini in gerichten allhie vor Bartel Guedermutten, dem Scholzen
vnd Georgen Ritter dem Schöppen ordentlichen berechnet, da
sich dan befunden das Guedermutt der Scholz schuldig worde(n)
50 m(arck) Jede zu 32 g(roschen) gerechnet, sambt der zinse, darü(ber)
er dan dem mehrgedachten herrn Vattern vnd Erben einen Vor(sorg)
zugestalt, Sintemalen den aber der Scholz (sehlig(en)) auch mit Tode
obblichen, Alß hat desselben Verlassene Wittib die Tugends(ahme)
frau Margareta durch ihren erbettenen Vormunden den Ehrenu(esten)
vnd Wolgeachten h(errn) Michel Jung(en) Erb Scholzen zu Buntzelwitz h(eute)
dato den 27. Nouembris des 1609. Jahres, den wiedergeda(chten)
herrn Pfarherrn, vnd Erben befr mit danckhbarlicher zahlu(ng)
befriediget, vnd den Vorsorg zu sich hinwieder gelöset, hirauf
dan derselbe, vor vntengenandten gerichten freywillig bekhan(dt)
vnd außgesaget, das er wegen seiner Erbschafft so von seiner
lieben Tochter herrüret, gentzlichen befriediget sey, mit handt
vnd Mund zusagende, diß falß die Guedermuttisch(en) Erben
weiter vmb Nichtes zu weder durch Geistliche noch Weltliche (ge-)
richte mehr zu mahnen, solches auch in seinem Nahmen Niema(ndt)
zuthun vorstatten, alles Threulich vnd Vngefehrlich, geschehen
vor hanß heckhern Gerichtes Vorwaltern, Georg Rittern, Jacob
hanckhen, vnd Simon hegbern geschwornen Schöppen